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Tauchkurs auf Patmos – eine Woche vor Anker

Nach der aufregenden Nacht mit Ankerplatzwechsel geht es am nächsten Tag auch gleich weiter. Das Ziel ist Patmos, etwa zehn Seemeilen westlich von Arki. Mit unserer Genua verlassen wir die Boje und die ruhige Bucht. Der Wind, der in der Nacht nachgelassen hatte, ist nun wieder da. Kaum sind wir aus der Abdeckung heraus, frischt es auf und weht mit 4 bis 5 Beaufort. Wir setzen das Großsegel im ersten Reff und rasen los. Mit teilweise sechseinhalb Knoten Geschwindigkeit ist dies unsere schnellste Fahrt bisher. 

Die Pallini liegt sicher im Wasser, nur ab und zu drückt eine Welle sie etwas weiter auf die Seite. Michi und ich genießen das Segeln in vollen Zügen. Obwohl wir so schnell sind, fühlt sich das Boot gut und sicher getrimmt an. Ein Stück vor uns segelt eine deutlich größere Segelyacht nur unter Vorsegel und langsam holen wir auf. Unfassbar, wie schnell die Pallini werden kann. Wir sind begeistert. Mit Halbwindkurs kommt Patmos immer näher.

Im Wellenschutz von Patmos müssen wir schließlich mit einigen Kreuzschlägen gegen den Wind aufkreuzen, um unsere Bucht zu erreichen. Dort liegen wir dann aber gut geschützt. Noch rechnen wir nicht damit, dass unser Anker sich hier eine Woche lang nicht wegbewegen wird.

Am nächsten Tag geht es zu einem Erkundungsspaziergang in die Hauptstadt der Insel: Skala. Diese liegt vier Kilometer von unserer Bucht entfernt, sodass das Ganze zu einer kleinen Wanderung wird. Dort angekommen schlendern wir durch die Gassen, essen eine Kleinigkeit und kaufen ein paar Lebensmittel nach. Schließlich stoßen wir noch auf einen Tauch- und Angelladen, in dem Michi sich einmal umsehen will. Aus Spaß schaue ich auf Google Maps mal, ob es auch eine Tauchschule in der Nähe gibt. Michi wollte mich zu meinem Geburtstag zu einem Schnuppertauchkurs einladen. 

Direkt auf der anderen Seite des Hafens gibt es tatsächlich eine Tauchschule und so schauen wir kurzerhand vorbei. Zinovia und Sakis von Azzurro Diving Patmos empfangen uns herzlich, gemeinsam mit ihrem Hund. Ich habe ein gutes Gefühl und so habe ich plötzlich für den nächsten Tag einen Termin für einen Schnuppertauchgang ausgemacht. Das macht mich ziemlich nervös. Schließlich fühle ich mich unter Wasser selten richtig wohl und neige zu panischen Reaktionen, was beim Tauchen eher unpraktisch ist. Aber ich möchte es trotzdem gerne ausprobieren. Die Komfortzone regelmäßig verlassen tut schließlich gut.

Nach einigen Erklärungen und der Vorbereitung des Equipments sind wir plötzlich auch schon im Wasser und dann unter Wasser. Das Atmen funktioniert ohne Probleme und ich bin erstaunlich ruhig. Immerhin viereinhalb Meter tief tauchen wir an diesem Tag und ich bin so happy, dass ich das ohne größere Probleme gemeistert habe. Nun stehe ich vor der Wahl, ob ich den Open Water Diver Kurs direkt mache oder nicht. Mit Abschluss dieses Kurses könnte ich auf unserer weiteren Reise gemeinsam mit Michi tauchen gehen, falls sich mal die Gelegenheit ergeben sollte.

Ganz nach dem Motto „man bereut mehr die Dinge, die man nicht getan hat“ melde ich mich an. Vier Tauchgänge stehen in den nächsten drei Tagen an, der tiefste soll auf 18 Meter Tiefe sein. Dazu jede Menge Theorie zum Lernen. Na gut, fangen wir an. Step by Step.

Beim nächsten Tauchgang bekommt meine Euphorie dann doch einen kleinen Dämpfer. Es stehen jede Menge Übungen unter Wasser an und nicht alles davon ist einfach. Ich muss lernen, mich mit meinem Tarierjacket und den Gewichten um meine Hüfte auszutarieren. Das bedeutet, dass ich unter Wasser meine Tiefe halte und weder nach oben treibe noch nach unten sinke. Es will so gar nicht klappen. Wie ein Stein liege ich auf dem Meeresboden und pumpe nach und nach etwas Luft in mein Tarierjacket. Nichts passiert. Beim nächsten Stoß Luft treibe ich gleich drei Meter hinauf. Das ist wirklich schwierig.

Am folgenden Tag sind zwei Tauchgänge an der Reihe: mit Schnorchel ohne Atemluft etwas tauchen, Maske unter Wasser abnehmen, Tarierjacket unter Wasser ausziehen und wieder anziehen, austarieren üben, ohne Luft einen Notaufstieg machen. Neben diesen Übungen tauchen wir heute aber auch tiefer hinab und ich sehe eine Sepie. Das ist eine Art von Tintenfischen, sehr faszinierend. Wirklich entspannt kann ich das Tier aber nicht beobachten, weil ich meine Tarierung immer noch nicht richtig gefunden habe und plötzlich zwei Meter nach oben steige und mich dann bemühe wieder abzusinken. Währenddessen filmt meine Tauchlehrerin Zinovia ganz ruhig die Sepie.

Am letzten Tag der Ausbildung mache ich meine Theorieprüfung und bestehe sie – alle Fragen richtig beantwortet, yay! Dann geht es in den letzten Tauchgang, 18 Meter tief. Die letzte Übung für heute ist die Navigation mit dem Kompass, ansonsten ist nur Fische beobachten angesagt. Wir entdecken eine Muräne, die den Kopf aufgestellt hat und uns mit offenem Maul anschaut, wie eine Schlange. Faszinierend! So faszinierend, dass ich direkt wieder einen Meter nach oben schwebe. So wirklich entspannen kann ich mich immer noch nicht, weil ich ununterbrochen darauf achte, mit meiner Atmung meine Tarierung auszugleichen.

Wieder zurück lobt mich meine Tauchlehrerin: alles gut bestanden. Super! Besonders sicher fühle ich mich unter Wasser trotzdem noch nicht und ob das meine neue große Leidenschaft wird, kann ich im Moment auch noch nicht sagen. Aber ich bin extrem stolz darauf, dass ich mich überwunden habe, meine Komfortzone verlassen habe und alle Übungen gemeistert habe. Es gab keine Panikattacke unter Wasser und ich habe zwei völlig neue Tiere gesehen. 

Nach einer Woche am selben Ankerplatz geht langsam unser Wasser zuneige, unser Strom wird auch weniger und frische Lebensmittel haben wir keine mehr. Wir sollten bald mal wieder einen Hafen ansteuern und die Vorräte auffüllen, damit wir bereit für neue Abenteuer sind. Außerdem wird es nach einer Woche am selben Ort Zeit, weiterzuziehen.

Fotoalbum Unter Wasser

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