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Pallini schwimmt endlich

So ein Segelboot sorgt für ganz schön viele verschiedene Emotionen. Na gut, vielleicht nicht nur das Segelboot alleine. Viel mehr ist es die Mischung daraus, plötzlich eines sein eigen nennen zu können und nebenbei noch eine recht stark angeschlagene Beziehung auf Kurs bringen zu wollen. Aber hier sind wir, zusammen mit der Pallini. Am 30. April kommen wir nach langer Anreise endlich auf Samos an. Am Fährhafen in Vathy bekommen wir direkt den Mietwagen zur Verfügung gestellt, was bei unserer Menge an Gepäck auch dringend notwendig ist. Es ist nach 18 Uhr und wir sind erschöpft von der 18-stündigen Fährfahrt. Trotzdem fahren wir noch zur Werft, die zum Glück nur wenige Meter neben dem Fährhafen liegt. Dort steht die Pallini noch an Land und wartet darauf, endlich wieder ins Wasser gelassen zu werden. Wir haben sie nur im Trockendock besichtigt und auch dort gekauft. 

Als ich die Pallini betrete, sind 5 Monate seit der letzten Besichtigung vergangen. Ich habe mir einiges besser und moderner ausgemalt als es eigentlich ist. So ist das erste Betreten doch eher ein Schock. Hier soll ich in zwei Tagen einziehen? Ich sehe nur die schreckliche Verkleidung, den Rost, die Makel. Das ist alles ganz schön viel, vor allem für einen müden Geist und Körper. Wir verstauen noch Michaels Taschen, in denen unter anderem die neue Lithium-Batterie steckt und freuen uns dann auf des Bett im Apartment.  

Es ist das erste Mal, dass ich Segel ganz neu anschlage und es ist wahnsinnig aufregend. Die Genua flattert im Wind, bevor wir sie mit der Rollreffanlage bändigen. In meinem Kopf sehe ich uns schon bei schönstem Wetter über das Meer segeln. Mit dem Großsegel kämpfen wir etwas länger, aber schließlich ist auch das oben. Nur an den Reffleinen scheitern wir und vertagen das auf einen unbestimmten Tag in der Zukunft. Auch die Großschot ist bis jetzt noch nicht angebracht. Naja, Baustellen gibt es immer.

Bevor wir am folgenden Tag endlich ins Wasser kommen, muss noch der Inhalt von vielen Paketen verstaut werden. Ich schwanke zwischen Verzweiflung, dass da noch mehr Zeug kommt und Freude darüber, einen Platz für andere Sachen gefunden zu haben. Letztendlich ist aber alles in diversen Fächern versteckt. Wie beeindruckend viel in dieses kleine Boot passt. Die Pallini hat wirklich viel Stauraum. Nun kommt der große Moment: Pallini wird auf den Trailer geladen und rollt langsam in Richtung Wasser. Michael und ich filmen aus allen möglichen Perspektiven. Immer wieder halte ich die Luft, wenn der Mast der Pallini schwankt. Ein Segelboot gehört nun mal ins Wasser und nicht auf Räder.

Dann fährt der Trailer in das Wasser hinein und die Pallini schwimmt. Sie schwimmt. Für uns das allererste Mal. Was für ein Augenblick. Nach fünf Monaten ist das Segelboot endlich dort, wo es hingehört. Jetzt muss nur noch der Motor anspringen. Im November hatten wir ihn extra getestet, trotzdem bin ich erleichtert als beim zweiten Versuch das laute Rumpeln erklingt. Wenn da nicht dieses lästige Piepen der Kontrollleuchte für die Batterie wäre. Immer wieder starten wir den Motor neu, doch das Piepen bleibt. Schließlich schaue ich in die Anleitung und da findet sich tatsächlich die Lösung: den Motor im Leerlauf auf 2000 Umdrehungen bringen. 

Endlich am Steuer

Und so tuckern wir los und versuchen ein Gefühl für die Steuerung mit der Pinne zu bekommen. 18 Seemeilen einmal vom Norden in den Süden der Insel. Das Ziel ist die Marina in Pythagorio. Der Name Pythagorio ist nicht zufällig gewählt, denn die Insel Samos ist tatsächlich der Geburtsort von Pythagoras, der den Satz von Pythagoras entdeckt hat. Unter Motor tuckern wir mit knappen 4 Knoten dahin und genießen die ruhige See und den Sonnenschein. All die anstehende Arbeit ist vergessen und ich fühle mich wie auf einem Urlaubstörn. Dass das unser eigenes Segelboot ist, das ist noch nicht so ganz durchgesickert. Michael findet natürlich keine Ruhe und bastelt schon mal fleißig los und hat schließlich unsere Kühlbox angeschlossen.

Nach einiger Zeit brist der Wind dann doch noch auf und bläst uns mit 20 Knoten von vorne Gischt ins Gesicht. Doch die Pallini schlägt sich tapfer und liegt angenehm ruhig in den kurzen, steilen Wellen. Schließlich haben wir es geschafft und kommen nach fünf Stunden in der Marina an. Per Funk reagiert niemand und auch telefonisch erreiche ich keinen. Also suchen wir uns eigenständig einen Liegeplatz und machen uns fest. Willkommen außerhalb der Saison in Griechenland.

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