Bisher war ich fast ausschlie\u00dflich auf einw\u00f6chigen Segelt\u00f6rns mit gecharterten Yachten. Damit war ich an den unterschiedlichsten Orten im Mittelmeer, die alle ziemlich sch\u00f6n sind. Was man dort jedoch meistens vergeblich sucht, ist Einsamkeit. Deshalb war mir irgendwie nicht wirklich bewusst, dass sich Einsamkeit nicht nur in Skandinavien, sondern auch im Mittelmeer finden l\u00e4sst. Umso mehr hat es mir die Sprache verschlagen und mich fasziniert.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
Der Ankerplatz selbst ist schon ein Traum. F\u00fcnf Meter tief ist das leuchtend t\u00fcrkise Wasser, das zwischen einigen kleinen Inseln liegt und einer Badewanne gleicht. Na gut, in einer Badewanne schwimmen vermutlich keine Quallen. Aber auch von denen lasse ich mir die Stimmung nicht vermiesen.\u00a0<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
Irgendwann im Laufe des Tages entdecke ich Ziegen direkt am Strand der Insel vor uns. \u201eDa sind Ziegen, da m\u00fcssen wir hin\u201c, kreische ich in einer leicht erh\u00f6hten Stimmlage, die Michi die Augen verdrehen l\u00e4sst. Ich wei\u00df auch nicht, warum ich so aufgeregt bin, aber die Ziegen dort an diesem wilden Strand wecken die Abenteuerlust in mir. Da m\u00f6chte ich unbedingt hin. Also blasen wir das SUP auf, ziehen unsere Badeschuhe an und Michi paddelt uns das kurze St\u00fcck zur Insel hin\u00fcber.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Ein Schwarm M\u00f6wen hebt ab und kreist am Himmel \u00fcber uns. Das Gekreische schallt laut \u00fcber die Insel. Immer mehr M\u00f6wen steigen ein und erzeugen so ein vielstimmiges Konzert. Langsam bewege ich mich vorw\u00e4rts und versuche mich den wenigen Ziegen zu n\u00e4hern, die noch nicht weggelaufen sind. Doch auch die m\u00f6chten keinen n\u00e4heren Kontakt zu mir und galoppieren meckernd davon. Au\u00dfer dem Gekreische der M\u00f6wen und dem Meckern der Ziegen ist nichts zu h\u00f6ren. Ich f\u00fchle mich fernab von der Zivilisation, hier auf dieser unbewohnten Insel zwischen den M\u00f6wen und Ziegen.<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
Begleitet vom M\u00f6wengeschrei steigen wir den H\u00fcgel hinauf. Es gibt kleine Wildpfade, die von den Ziegen geschaffen wurden. Denen k\u00f6nnen wir recht gut folgen, ohne auf den Pflanzen herumzutreten. Hier w\u00e4chst nichts hohes, nur viele bodennahe Str\u00e4ucher. Nach einer Weile stelle ich fest, dass das meiste davon Thymian ist. Ich bin umgeben von Unmengen an wildem Thymian. Wenn ich tief einatme, kann ich den Duft davon sogar in der Luft wahrnehmen.\u00a0<\/p>\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t
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Zur\u00fcck am Strand sitzen wir noch eine Weile im Windschatten\nder Felsen und blicken auf das Meer. Vor uns leuchtet orange das SUP, im\nHintergrund wiegt sich sanft die Pallini. Sonst ist hier kein weiteres Schiff,\nkein Mensch. Das ist definitiv einer meiner liebsten Orte \u00fcberhaupt. Ich m\u00f6chte\nunbedingt noch einmal zur\u00fcckkommen, wenn die Windverh\u00e4ltnisse passen und dann\nmachen wir ein Lagerfeuer und grillen Stockbrot, w\u00e4hrend langsam die Sonne\nuntergeht. So viel zu meiner Fantasie, ein Gl\u00fcck ist sie weiterhin gl\u00fchend.